BOS-Metallgewebeband -› Innovative Funktionsbündelung
Momentan haben Entwickler des Automobilzulieferers BOS GmbH & Co. KG aus Stuttgart bei der Auslegung von Seitenführungen in Beschattungsmodulen im Grunde genommen zwei Systeme zur Auswahl – die Stahlbandfeder bzw. das Teflonband.
Beide Systeme bringen neben ihren Vorteilen auch entsprechende Nachteile mit sich. So ist die Stahlbandfeder selbstaufrollend, was bedeutet, dass der Zuschnitt nicht wie üblich durch eine Rollowelle mit einem entsprechenden Federmotor aufgewickelt werden muss. Aufgrund dieser Tatsache werden Kosten und Gewicht eingespart. Dazu muss die Stahlbandfeder jedoch mit dem Zuschnitt verklebt werden, was prozesstechnisch häufig zu Problemen hinsichtlich der Dauerfestigkeit führt. Das Teflonband hingegen lässt sich stabil mit dem Zuschnitt vernähen. Auf eine Rollowelle mit Federmotor kann beim Einsatz des Teflonbands nicht verzichtet werden.
Ziel war es, die Vorteile beider Systeme in einem Bauteil zu vereinen und die Nachteile zu eliminieren. Dieser Herausforderung nahm sich die Firma BOS an und kam nach mehreren interessanten Vorversuchen mit kompetenten Partnern mit der Weberei Güth & Wolf GmbH aus Gütersloh ins Ziel. Die Umsetzung erfolgte durch Kombination von Edelstahldrähten und der synthetischen Faser Zylon in einem gewebten Hybridband.
Die Breite des Bands lässt sich hierbei nach Anforderungen skalieren. Da es sich um eine Rollenware handelt, ist die Länge zudem frei wählbar. Die Edelstahldrähte in Kettrichtung sorgen nach einer Wärmebehandlung für die federnden Eigenschaften des Bands sowie für die Übertragung von Zug- und Schubkräften auf den Zuschnitt. Die gewünschten Gleit- und Näheigenschaften des Bands werden durch hitzebeständige Zylonfasern erreicht. Der nichtmetallische Bereich ermöglicht es schließlich, das Band problemlos mit dem Zuschnitt zu vernähen. Außerdem ist durch die Edelstahldrähte die Funktion des Bands als elektrischer Leiter denkbar.