Messeaktivitäten sind ein wichtiges Standbein der Unternehmenskommunikation. Auf Messen werden neue Kunden gewonnen, Kontakte generiert, Austausch für aktuelle Produkten initiiert und das eigene Netzwerk erweitert. Alles Aktivitäten, die unter der Pandemie sehr gelitten haben und mit dazu beitragen, dass Unternehmensergebnisse in diesem Jahr nicht erreicht werden können. Optimistisch zu bleiben war daher nicht immer leicht in den letzten Wochen und Monaten. Die Pandemie hat vieles durcheinander gebracht. Und auch jetzt schwebt immer noch viel Ungewissheit über der Gesellschaft und vor allem über den Unternehmen.
Erste Messeaktivitäten laufen zwar zögerlich wieder an. Dennoch muss man auch in diesem Segment über Alternativen und neue Modelle nachdenken, zumal die internationalen Reiseaktivitäten eingeschränkt sind.
„An eine digitale Messe im Composite Bereich hätte vor einem Jahr noch keiner gedacht“, betonte Ulrike Möller, Netzwerkmanagement AFBW (Allianz faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg e.V.) in Ihrer Eröffnungsrede der Kick-off Veranstaltung. „Digitale Formate erleben erst gerade einen richtigen Boom.“
Die AFBW gehört zu den erfolgreichsten und leistungsstärksten Netzwerken in Europa und ist ein wichtiger Player im Markt der faserbasierten Werkstoffe. Der faserbasierte Leichtbau ist ein Zukunftsthema für das Netzwerk. Die JEC in Paris ist eine wichtige Messe im Leichtbau Bereich und war in diesem Jahr eine der ersten Messen die abgesagt wurde. Normalerweise begegnet man hier Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette – vom Rohmaterial bis zum fertigen Produkt. Für viele Mitglieder der AFBW ist durch diesen Ausfall eine Lücke entstanden, Geschäfte sind ausgeblieben und Neuakquise konnte nicht stattfinden.
Selbstredend, dass das Innovationsnetzwerk nach einer Alternative suchte. Gemeinsam mit den Partner Leichtbau BW und Baden-Württemberg international wurde das neue Format aus der Taufe gehoben.
Baden-Württemberg International ist das Kompetenzzentrum des Landes zur Internationalisierung von Wirtschaft und Wissenschaft. „Die Messelandschaft hat sich durch Corona stark verändert. Unsere Erfahrung bisher hat gezeigt, dass hybride Formate sehr viele Möglichkeiten bieten können. Für die Virtual Composites Show in den kommenden Wochen wünsche ich den Unternehmen gutes Netzwerken und den Mut und Optimismus das Beste aus dieser Situation zu machen. Nutzen Sie diese Zeit als Innovationszeit“, sagt Marina Schmid, Leiterin der Abteilung Standort Baden-Württemberg, Internationale Messen. Gemeinsam mit Ihrem Team realisiert sie für Unternehmen, Hochschulen und Cluster jährlich über 20 Auftritte auf Weltleitmessen.
Die Landesagentur Leichtbau BW unterstützt als vermutlich größtes Leichtbaunetzwerk der Welt bei der Vermarktung und macht Unternehmen für potenzielle Kunden – national und international – sichtbar. „We connect your business!“ ist der Leitspruch der Landesagentur. Passend dazu führt Dr. Wolfgang Seeliger, Geschäftsführer der Leichtbau BW, aus: „Digitale Formate wird man zukünftig dort stärker finden, wo es darum geht, einfache Informationen zur Verfügung zu stellen. Das zeigt sich sehr gut bei der Virtual Composites Show, hier kann man Prospekte und Videos der ausstellenden Unternehmen anschauen und auch mit dem Aussteller per Chat ins Gespräch kommen. Zukünftig gilt aber trotzdem zu entscheiden welche Veranstaltung kann digital stattfinden und welche sollte doch in Präsenz abgehalten werden.“
22 Aussteller konnten für das neue Format gewonnen werden und werden nun vier Wochen lang digital zu erreichen sein.
Unter https://virtual-composites-show.expo.enra.app/de kann die Virtual Composites Show bis zum 02.08. besucht werden.
Unterschiedliche Aktivitäten wie Workshops, Chat-Rooms, B2B- Austausch und Arbeitsgruppen werden zusätzliche während der Laufzeit angeboten und für Frequenz sorgen. Natürlich ist das neue Konzept ein Testballon, von dem alle Beteiligten lernen werden und lernen wollen!