Polysecure ist neues Mitglied beim BDE

Das noch junge Technologieunternehmen Polysecure ist dem BDE - Bundesverband der deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. beigetreten. Jochen Moesslein, CEO und Gründer, erläutert den Beitritt: „Unsere Innovationen können einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft leisten. Deshalb ist es eine folgerichtige Entscheidung, sich Europas bedeutsamsten Netzwerk der Recyclingwirtschaft anzuschließen.“

Polysecure wurde in 2009 gegründet und wächst seitdem stetig durch selbst entwickelte, mittlerweile etablierte Markerlösungen. Das Team ist auf aktuell 35 Personen angewachsen, die Hand in Hand mit strategischen Partnern wie dem Karlsruhe Institut of Technology (KIT) und dem Institut Charles Sadron (ICS) sowohl Marker-Materialien als auch Detektions- Technologien entwickeln, herstellen und vermarkten. In den letzten Jahren wurden auch Schlüssel-Innovationen für die Circular Economy entwickelt und durch mehr als 20 Patentfamilien abgesichert. Zur Unterstützung der weiteren Industrialisierung hat Polysecure erst kürzlich einen hochkarätigen Beirat ins Leben gerufen, in dem u.a. der ehemalige Umweltminister von Baden-Württemberg aktiv ist.

Eine interessante Anwendung von Fluoreszenzmarkern ist das verlässliche Sortieren von Artikeln und Materialien nach definierbaren Kriterien. Dieses „Tracer-Based-Sorting (TBS)“ hat Polysecure mit REHAU bereits für das Abtrennen von glasfaserhaltigen PVC-Flakes industriell validiert. Hierfür hat Polysecure die weltweit erste TBS-Sortiermaschine entwickelt. Schon hierbei hat sich bestätigt, dass durch das patentierte Verfahren von Polysecure kleinste Mengen spezieller Fluoreszenzmarker reichen, um dadurch definierte Materialfraktionen mit einer sehr hohen Verlässlichkeit zu detektieren. Aus dieser physikalischen Effizienz folgt dann auch eine hohe Wirtschaftlichkeit.

In den letzten vier Jahren hat Polysecure das TBS-Verfahren vor allem für die Sortierung von Verpackungen weiterentwickelt. Hierbei wurde einerseits das Portfolio effizienter Tracer erweitert. Kriterien waren und sind: gute Zulassungsfähigkeit u.a. für Lebensmittel- und Trinkwasserkontakt, verlässliche Definition und Differenzierung von zahlreichen Abfall- Fraktionen (Sortiercodes) unter abfallwirtschaftlichen Randbedingungen. Andererseits wurde eine Detektions- und Sortieranlagentechnik entwickelt, die eine Umsetzung von TBS sowohl in bestehenden als auch neuen LVP-Sortieranlagen ermöglicht.

Seither haben Sortierversuche mit Laboranlagen und konventionellen NIR-Sortern gezeigt, dass mit dem TBS-Verfahren eine Detektionsquote nahe 100% möglich ist, und zwar für alle Verpackungen, also auch für kleine, flexible, schwarze und nicht bedruckte Verpackungen. Durch die Stärke und Richtungsunabhängigkeit der Fluoreszenzsignale ist das TBS-Verfahren gegenüber Deformation, Verstaubung und Verschmutzung des Verpackungsabfalls robuster als bildoptische Verfahren. Ferner wird das Design der Verpackungen durch die Tracer in keiner Weise verändert.

Die grundsätzliche Verlässlichkeit der Detektion spielt eine entscheidende Rolle auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft. Aus ihr folgt, dass alle nicht oder anders markierte Artikel nicht in der Rezyklat-Aufbereitung landen. Somit stellen Fehlwürfe bei der Sammlung kein Problem mehr dar. Ferner werden Störstoffe aus Nicht-Verpackungen oder nicht konformen Verpackungen automatisch ausgeschleust.

Unterm Strich würde TBS die Sortierung von Verpackungen deutlich verbessern, ohne insgesamt Mehrkosten zu erzeugen. Es wären reinere und besser spezifizierte Rezyklate möglich. Dadurch könnte man die werkstoffliche Recyclingquote erheblich erhöhen und die CO2- Bilanz entsprechend verbessern.

Eine weitere von Polysecure entwickelte Technologie ist die individuelle Produktkennzeichnung durch Muster spezieller Fluoreszenzpartikel. Am Ende der Produktion können die Muster mittels Bilderkennungs-Algorithmen gemessen und als individueller „Fingerabdruck“ des Produkts in einer Datenbank gespeichert werden können. Dieser Fingerabdruck kann somit als lebenslanger Bezugspunkt für einen digitalen Zwilling oder einen Material- bzw. Produkt- Passport dienen, ein Aspekt der nun in zahlreichen Bereichen (z.B. neue Batterieregulierung) auf europäischer Ebene verfolgt wird. In Validierungsprojekten mit SIEMENS, CONTINENTAL, RÖCHLING u.a. zeigt Polysecure aktuell das enorme Potenzial der Partikelmuster- Technologie.

Kontakt:
Dr. Beate Kummer,
Politik- und Umweltkommunikation, Kummer:Umweltkommunikation GmbH,
Gebr. Grimmstr.17, 53619 Rheinbreitbach,
www.beate-kummer.de

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