Gastgeber war die Fibers365 GmbH, ein innovatives Unternehmen, das ein Verfahren entwickelt hat, um schnellwachsende Einjahrespflanzen, wie Hanf, in umweltfreundliche Materialien zu verwandeln. Das AFBW- Mitglied zeigt die enormen Potenziale auf und verschiedenste Anwendungen. Besonders interessant waren der direkte Austausch und die Fragen der Landwirte zur Nutzung von Einjahrespflanzen haben.
Das Verfahren von Fibers365 ermöglicht die Produktion von lebensmittelechten, bleichbaren Verpackungen sowie hochwertigen Fasern für textile Anwendungen, um umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichen Materialien zu schaffen. Dies wurde vor allem bei der Führung rund um die Pilotablage sichtbar.
Zusammenarbeit und Forschung für nachhaltige Alternativen
Fibers365 GmbH arbeitet eng mit der Universität Hohenheim, der Hochschule der Medien und dem Deutschen Institut für Textil- und Faserforschung (DITF) zusammen. Mit den DITF konzentrieren sie sich auf die Optimierung der Faserverlängerung und die Entwicklung nachhaltiger Alternativen zu Baumwolle. Vor Ort wurden erste Musterprodukte vorgestellt, darunter Hanfgarn und Papier mit einem Hanfanteil von 50 %. Die Qualität der Materialien überzeugte.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten von Hanf
In einer offenen Diskussionsrunde wurde die vielseitige Verwendbarkeit von Hanf betont:
- Papier und Dämmstoffe: Hochwertige Produkte aus Hanf finden bereits Anwendung.
- Lebensmittel: Hanfsamen werden u.a. in der Lebensmittelindustrie verarbeitet.
- Automobilbranche: Potenzial für Hanffasern für den Einsatz in Fahrzeuginnenräumen.
- Textilbranche: Im technischen Bereich können z.B. Naturfasergewebe in Faserverbundwerkstoffen eingesetzt werden, ebenso wie z.B. Hanf-Rovings. Damit kann der CO2-Fußabdruck dieser Produkte gesenkt werden. Genauso stellt ein Hanfgarn oder ein Hanfmischgarn eine Alternative zum 100% Bauwollgarn dar.
Die Landwirte betonten, dass hier einige Herausforderungen bestehen, wie hohe Erntekosten und mögliche Preisregulierungen, die den Anbau erschweren.
Hanfanbau in Deutschland
Auf fast 7.000 Hektar Anbaufläche ist Hanf in Deutschland auf dem Vormarsch. Dieser Hanf kann auch für textile Anwendungen genutzt werden, allerdings muss hierbei in den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten investiert werden.
Impulse für unser Netzwerk
Die Veranstaltung lieferte der AFBW wertvolle Anregungen für unser Netzwerk aus rund 180 Unternehmen, insbesondere für unser Projekt NaturalFIBERS & Biopolymers. Wir sind zuversichtlich, dass eine umfassendere Nutzung der Hanfpflanze neue Anreize schaffen und Markthürden reduzieren wird.
Ein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten für die spannenden Einblicke und den inspirierenden Austausch!