Das Unternehmen Fiber Engineering GmbH entwickelt innovative Produkte und Herstellungsverfahren für Formteile aus Fasermaterialien. Basis ist das patentierte und ressourcenschonende FIM-Verfahren (Fiber Injection Molding) für dreidimensionale Formteile. Bei dem Verfahren können Fasern unterschiedlicher Art, wie zum Beispiel Steinwolle, Glaswolle, Naturfasermaterialien und auch Recyclingfasern eingesetzt werden. Fiber Engineering ist mit derTechnologie Entwicklungspartner beispielsweise für VW, Hyundai, Hutchinson, Philips und Hanwha. Im Gebäudebereich erfolgt eine Serienbelieferung mit Dämmplatten aus Schafwolle.
Für die materialeffiziente Fertigung von 3D- Faserformteilen hat das Unternehmen 2013 den ersten Platz des Umwelttechnikpreises in Baden-Württemberg gewonnen.
Fiber Engineering hat einen heimkompostierbaren Pflanzentopf aus Pflanzenresten entwickelt. Dieser soll künftig herkömmliche Einweg-Pflanzentöpfe aus Kunststoff ersetzen und direkt mit der gekauften Pflanze oder Blume eingepflanzt werden.
Die Pflanzentöpfe sollen aus regionalen Pflanzenabfällen hergestellt werden. Zum Einsatz kommen dabei beispielsweise Reste der Hanffaserproduktion, Miscantus Häcksel, Gras, Lieschenblätter oder Stroh. Die Fasern werden mit einem kunststofffreien, kompostierbaren Bindemittel zusammengehalten und mit einem Biowachs versetzt. Die Herstellung der Töpfe ist mit einem sehr geringen Energieaufwand verbunden.
Der Topf wird mit der Pflanze zusammen eingepflanzt und kann auf natürliche Weise verrotten. Durch die Verwendung von 100% Biomaterialien werden weder die Pflanze, noch über einen längeren Zeitraum der Boden belastet. Auch ist kein spezielles Recycling mehr notwendig, da die natürliche Verrottung vollständig greift. Das ist wichtig zu betonen, da bereits sogenannte Biopflanztöpfe auf dem Markt erhältlich sind, welche immer noch einen Kunststoffanteil aufweisen. Auch ein aus biologischen Quellen gefertigter Kunststoff verhält sich ähnlich dem aus Erdöl basierten Kunststoff in Bezug auf Verottbarkeit.
Dieses System der Heimkompostierung ist ökologisch besser als jedes Recyclingsystem, welches zumindest Energie zur Sammlung und Aufbereitung der Materialien benötigt. Eine Biokompostierung zur Energiegewinnung kann diesen Aufwand nicht ausgleichen.
Zudem gibt es bei jedem Recycling eines Produktes „Schwund“, welcher als Abfall in der Umwelt landet, was mit den Pflanzentöpfen von Fiber Engineering völlig unbedenklich ist.
Da bei den Pflanzentöpfen von Fiber Engineering Biomasse-Reststoffe eingesetzt werden, stellen sie eine empfehlenswerte bioökonomische Alternative zu Pflanzbehältern aus erdölbasierten Kunststoffen oder Biopolymeren dar und reduzieren die Umweltbelastungen. In der EU werden derzeit täglich etwa 20 Millionen Pflanzenbehälter aus Kunststoffen hergestellt. Bei einem durchschnittlichen Gewicht von 20g/Plastiktopf ergibt alleine das 400t Plastik/Tag oder ca. 120.000t/Jahr! Der Pflanzenbehälter von Fiber Engineering bietet hier ein großes ökologisches Einsparpotential.
Die Jury würdigt die Fiber Engineering GmbH für den Pflanzenbehälter aus Reststoffen mit einer Nominierung unter die Top 3 des Sonderpreises Verpackung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises.