Recyclingtechnologien

Wertstoffliches Recycling, bei dem der Wertstoff direkt weitergenutzt werden kann, umfasst mechanische und physikalische Verfahren. Thermische und chemische Verfahren zielen auf auf die Rückgewinnung von Bausteinen des Wertstoffes oder Energie.

Grundsätzlich können für das Textilrecycling die folgenden Recyclingverfahren unterschieden werden:

Mechanisches Recycling

Auch beim physikalischen Recycling wird der Werkstoff direkt genutzt. Die Textilstruktur wird mittels eines geeigneten Lösungsmittels aufgelöst. Dieses Lösungsmittel ist dabei entsprechend des Fasermaterials zu wählen. Dabei können alle Fasern in Lösung übergehen oder nur ein Teil, welcher dann abfiltriert werden kann. Die gelösten Fasern werden auf molekularer Ebene mit den Lösemitteln gereinigt und das Polymer kann anschließend ausgefällt werden.

Das Rezyklat ist ein gereinigtes Polymer und kann wieder ausgesponnen werden.

Wollen Sie mehr über das Recyclingverfahren wissen und Umsetzungsbeispiele kennenlernen?
Mehr Informationen dazu finden Sie in der CycleTex BW Studie »

Physikalisches Recycling – lösemittelbasiert

Beim mechanischen Recycling werden textile Produkte mechanisch zerkleinert, bis das Zielmaterial (Flaum, Fasern oder Füllmaterial) entsteht, welches wiedereingesetzt und verarbeitet werden kann. Dabei erfolgt nach dem Sortieren oftmals eine Vorbehandlung durch Waschen oder mittels chemischer Zusätze, bevor die eigentliche mechanische Behandlung durchgeführt wird. Hierbei ist heute das Reißen die am häufigsten verwendete Technologie. Durch dieses Verfahren können bereits relativ kleine Mengen recycelt werden, was hinsichtlich sortenreiner Trennung nach Farben sehr vorteilhaft ist.

Die größte Herausforderung ist eine geeignete Auslosung der vorgelegten Eingangsmaterialien aus dem textilen Produkt. Hier steht z. B. die maximale Auflösung eines dichten Gewebes einer resultierenden Verkürzung der Faserlange gegenüber.

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Thermisches Recycling
Zum thermischen Recycling gehören Erhitzungs- bzw. Schmelzverfahren zur Gewinnung von Polymeren oder von Restbausteinen.
Man unterscheidet vor allem zwischen thermomechanischen und thermochemischen Verfahren (Gasifizierung/Vergasen, Pyrolyse,
katalytisches Cracken): Beim thermomechanischen Verfahren wird das Polymer so geschmolzen, dass die Ketten intakt bleiben,
während es beim thermochemischen Verfahren in Bausteine mit niedrigem Molekulargewicht zerlegt wird.

Thermomechanisches Recycling

Hierbei handelt es sich um Schmelz- und Extrusionsverfahren für das Recycling von thermoplastischen Textilien, z. B. Polyester,
Polyamid, Polypropylen usw. zu Pellets (Regranulat) und/oder zu neuen Fasern. Das Verfahren ist kostengünstig, effizient,
annähernd emissionsfrei und lässt sich leicht umsetzen. Zum Ausspinnen ist meist die Zugabe von neuem Material erforderlich,
und die endgültige Faser enthält dann nur eine begrenzte Menge an recyceltem Material.

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Thermochemisches Recycling

Dies ist ein Recyclingverfahren, bei dem eine partielle Oxidationsreaktion genutzt wird, die zum Abbau von Polymeren zu Monomeren
führt, welche als Ausgangsmaterial für die chemische Industrie verwendet werden können. Das Herstellen von Brennstoff
für die Energieerzeugung oder andere Verbrennungs- oder Energierückgewinnungsverfahren gelten de jure nicht als Recycling.

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Chemisches Recycling
Chemisches Recycling unterscheidet sich vom physikalischen darin, dass das Grundgerüst des Polymers verändert wird. Dadurch
ist nur eine Rückgewinnung von Rohstoffen möglich. Über einen energieintensiven Polymerisationsschritt kann die erneute Nutzung
in Kunststoffprodukten erfolgen. Recyclingmaterialien sind nach wie vor hauptsächlich Reinstoffe.

Polymer-Recycling von cellulosischen Fasern

Cellulosische Fasern, die überwiegend aus Holz (Fichten oder Buchen), anderen Pflanzen oder aus Abfällen der Baumwollindustrie
gewonnen werden, sind die einzigen natürlichen Polymere, die durch ihre Vielseitigkeit in der technischen Textilindustrie zum
Einsatz kommen. Polymere Materialien können durch Polymer-Recycling wieder direkt der textilen Wertschöpfungskette zugeführt
werden. Somit können auch erhebliche Mengen an CO2-Äquivalenten eingespart werden, welche beim Erzeugen natürlicher Polymere
entstehen. Der Wasserverbrauch für Bekleidung aus Baumwolle ist Gegenstand anhaltender Diskussionen.

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Monomer-Recycling

Depolymerisationsverfahren zerlegen Polymerketten vollständig in Monomere. Diese Monomere werden getrennt und gereinigt,
bevor sie im Repolymerisationsprozess zu neuen Polymeren in Neuwarenqualität werden.

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Recyclingtechnologien nach Materialien