SpotON auf die Hohenstein Institute

„ARTUS“ unterstützt Entwicklung von frühgeborenen Babys

Mit „ARTUS“, dem ARTificial UteruS, haben Experten der Hohenstein Institute in Bönnigheim die weltweit erste künstliche Gebärmutter entwickelt, die frühgeborene Babys mit sensorischen Reizen in ihrer Entwicklung unterstützt. Die Innovation hat auch die Jury des Techtextil Innovation Awards 2015 überzeugt, die sie in
der Kategorie „New application“ ausgezeichnet hat.

Rund 50.000 Frühgeborene kommen jährlich allein in Deutschland zur Welt. Zum Teil müssen sie über Wochen und Monate in Säuglings-Brutkästen, den sogenannten Inkubatoren, intensiv medizinisch betreut werden. Seit langem ist jedoch bekannt, dass
den unreifen Babys dabei die räumliche Begrenzung und die vorgeburtlichen (pränatalen) sensorischen Reize durch die Gebärmutter (Uterus) fehlen. Dieser Mangel kann zu
erheblichen Spätfolgen bei den Frühchen führen. Mit „ARTUS“ wird die mütterliche Umgebung und Reizstimulation in einen Inkubator übertragen. In ihm werden akustische Reize wie der Herzschlag und die Stimme der Mutter ebenso an das Frühgeborene übertragen wie mechanische Eindrücke, die den sanften Bewegungen im Mutterleib entsprechen. Derzeit beurteilen Neonatologen, d.h. Spezialisten für Neu- und Frühgeborene, in einer Anwendungsbeobachtung die Wirkung von ARTUS bei Frühchen. Ziel ist es dabei, das klinische Befinden der kleinen Patienten zu verbessern.

Zur Umsetzung der Produktidee in die Praxis arbeiten die Wissenschaftler um Prof. Höfer zusammen mit den Industriepartnern Beluga-Tauchsport GmbH (Scheeßel), der Global Safety Textiles GmbH (Maulburg) und M. Zellner GmbH (Michelau in Oberfranken).

Text und Fotos Hohenstein Institute 2015.

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