Forum zeigt Visionen in Praxis und Forschung für moderne Architektur

Stuttgart, 13.04.2016 – Das zweite Forum Architektur und Bau knüpft nahtlos an den Erfolg des ersten Forums an: Über 130 Besucher aus ganz Deutschland staunten über das Potential von faserbasierten Werkstoffen in Architektur und Bau. Diese erweitern das Werkstoffspektrum deutlich und eröffnen interessante Perspektiven hinsichtlich Gestaltung, Funktionalität und Nachhaltigkeit. Ministerialdirektor im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Guido Rebstock: "Das Forum Architektur und Bau - Vision, gebaute Wirklichkeit und Forschung ist eine ideale Plattform zum Gedankenaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis".

Ziel des Forums ist es, Akteure rund um die Themen Architektur und Bau zu vernetzen: Architekten, Bauingenieure, Textilhersteller sowie –verarbeiter sowie Vertreter aus dem wissenschaftlichen und politischen Umfeld. Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg war neben dem renommierten Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart sowie dem anwendungsorientierten Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf (ITV) und der Allianz Faserbasierten Werkstoffe Baden-Württemberg (AFBW) Veranstalter.

Textilien in Architektur und Bau waren schon vor wenigen Jahren meist in Prestigebauten wie Fußballstadien oder Unternehmenszentralen zu finden. Heutzutage finden faserbasierte Werkstoffe immer mehr Anwendungen, so zum Beispiel auch im Bereich des Wohnbaus. Neue Werkstoffe gewinnen dabei an Bedeutung, wenn es um Ersparnis an eingesetzter Masse und damit auch an eingesetzter Energie geht. "Um die Herausforderungen wie Energiewende, Klimaanpassung und Ressourcenschonung zu bewältigen, brauchen wir eine nachhaltige Vision für das urbane Leben der Zukunft. Ressourcenschonung und -effizienz benötigen innovative Produkte und Verfahren - sie müssen mehr Qualität und Funktion mit weniger Energie, Materialien und Rohstoffen in Einklang bringen. Das Forum Architektur und Bau - Vision, gebaute Wirklichkeit und Forschung ist eine ideale Plattform zum Gedankenaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis", sagte Guido Rebstock, Ministerialdirektor im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft.

Prof. Dr. Jan Knippers, Professor und Leiter des Instituts für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen der Universität Stuttgart eröffnete den Kongress und stimmte das Fachpublikum in das Bauen mit Textilien ein. Durch den Einsatz von innovativen faserbasierten Werkstoffen verschiebt sich die Intelligenz des Bauens und der Architektur vom Design in die Entwicklung neuer Fertigungsprozesse, so Prof. Dr. Knippers. Den Abschluss bildete Dr. Frank Heinlein mit einem Schlussvortrag zur Zukunft des Leichtbaus, in dem er drei Thesen aufstellte: es gibt unterschiedliche Arten des Leichtbauens, Leichtbau ist die Zukunft, Leichtbau ohne Recycling jedoch hat keine Zukunft. Durch Leichtbau mittels faserbasierten Werkstoffen können die Herausforderungen der Zukunft wie Energie- und Ressourcenverknappung oder wachsende Weltbevölkerung bewältigt werden, betonte Dr. Heinlein.

Dazwischen widmeten sich hochkarätige Experten in vier Fachforen den Herausforderungen und Lösungsansätzen im Bereich Ressourceneffizienz und präsentierten Beispiele für Visionen, gebaute Wirklichkeit und Forschung.

Das Fachforum Faserverstärker Beton beinhaltete die Leistungsfähigkeit, Entwurf, Konstruktion, Bemessung und Sanierung von Bauwerken in speziellen Anwendungsgebieten zu revolutionieren. Das zweite Fachforum Textile Gebäudehülle behandelte die Themen Funktionsintegration wie Sonnenschutz, wodurch ein erheblicher Mehrwert und gleichzeitig eine neue Anpassungsfähigkeit von Gebäuden im Innen- sowie Außenraum geschaffen wird sowie die Ästhetik, die durch textile Gebäudehüllen erreicht werden kann. Das dritte Fachforum Faserverbundbauteile im Bau beinhaltete das Potenzial, neue Maßstäbe in der Energieeffizienz zu setzen. Sie müssen für einen flächendeckenden Einsatz u.a. noch Hürden der Zulassung und Fragestellungen der Verbindungstechnik überwinden. Im Fachforum Trends und Nachhaltigkeit in der Architektur geht es darum, bionische Ansätze und nachwachsende Rohstoffe zu nutzen, um eine neue faserbasierte Strukturen für den Leichtbau zu erschaffen.

Die Präsentation von Praxisbeispielen wie von neuesten Entwicklungen aus Wissenschaft und Forschung tragen dazu bei, das Bewusstsein für die Möglichkeiten und Herausforderungen des Bauens von Morgen zu stärken. Wie die Zukunft des leichten Bauens mit faserbasierten Werkstoffen aussehen wird, bleibt spannend. Das Thema wird in zwei Jahren wieder von der AFBW aufgegriffen werden.

In der begleitenden Ausstellung zeigten Unternehmen und Forschungsinstitute ihre Kompetenzen. Als neues Format wurde beim Forum Architektur und Bau erstmals ein Aussteller-Slam eingeführt: Beim Fast-Forward der Aussteller konnten sich in 15 Minuten alle Aussteller dem Plenum präsentieren und Besucher auf Ihre Exponate aufmerksam machen.

Die Ausstellung wurde bespielt von:

  • Ettlin Spinnerei und Weberei Produktions GmbH
  • KERAGUSS® Technische Keramik
  • ILEK Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK)
  • HelLaTec GmbH
  • Frankfurt University
  • Institut für Tragkonstruktion und Konstruktives Entwerfen (itke)
  • Institut für Computerbasiertes Design, Universität Stuttgart
  • ITV Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf
  • Kompetenzzentrum Abstandstextilien (www.abstandstextilien.de)
  • Bernd Kussmaul GmbH

 

PM Forum Architektur 2016

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