Saint-Gobain ist ein börsennotierter französischer Industriekonzern. Die unter seinem Dach vereinten Unternehmen beschäftigen ca. 167.000 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von über 38 Milliarden Euro. Die 1665 gegründete Saint-Gobain zählt zu den ältesten Unternehmen der Welt und ist weltweit in 72 Ländern vertreten. Saint-Gobain ist, unter anderem, Hersteller von innovativen keramischen Werkstoffen und Produkten, die in der Geschäftseinheit Ceramic Materials zusammengefasst sind.
Die Kooperation zielt darauf ab, gemeinsam die Voraussetzungen zu schaffen, um in Europa eine Produktion von oxidischen Keramikfasern aufzubauen.
An den DITF wird seit 1990 kontinuierlich Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet keramischer Fasern betrieben, so dass ein umfangreiches und fundiertes Know-how besteht. Die Ergebnisse und der Stand der Forschung wurden in einer Reihe von wissenschaftlichen Publikationen und auf verschiedenen internationalen Konferenzen vorgestellt, was die Aufmerksamkeit mehrerer Unternehmen auf die Forschungsergebnisse und die Expertise der DITF lenkte. Nach einer umfangreichen Evaluierung und Verhandlungen mit mehreren potentiellen Partnern hat sich Saint-Gobain als idealer Kooperationspartner herausgestellt, da sich die Expertisen der beiden Partner in idealer Weise ergänzen.
Oxidische Keramikfasern sind essentieller Bestandteil von faserverstärkten Keramikwerkstoffen (CMC: Ceramic Matrix Composites), die für verschiedenste Hochtemperaturanwendungen zunehmend von Bedeutung sind. Durch die Faserverstärkung entsteht ein schadenstoleranter, nicht mehr sprödbrüchiger keramischer Werkstoff, der monolithischen Keramiken überlegen und deshalb technisch und wirtschaftlich hoch interessant ist. Potentielle Einsatzgebiete sind Bauteile in Industrieöfen, Chargenträger für die Temperaturbehandlung, sowie, im High-Tech-Bereich, Bauteile in stationären Gasturbinen mit hohem Wirkungsgrad, Fluggasturbinen mit geringerem Kraftstoffverbrauch oder in Raumfahrtanwendungen. Für die kommenden Jahre ist eine deutliche Zunahme der industriellen Nutzung dieser CMCs prognostiziert und damit auch ein wachsender Bedarf an keramischen Fasern.