Cellulose ist das am häufigsten vorkommende Biopolymer auf der Erde und spielt eine wichtige Rolle als Hauptbestandteil von Naturfasern oder in Form von Viskosefasern. Cellulose kann chemisch modifiziert werden, um biobasierte Werkstoffe herzustellen, die ebenfalls als Biopolymere einzuordnen sind. Des Weiteren gibt es in der Natur viele weitere Biopolymere, die der Cellulose chemisch verwandt sind und in textilen Anwendungen genutzt werden können.
Lignin ist ein natürlicher Bestandteil von Holz und anderen verholzten Pflanzenbestandteilen. Beim Holzaufschluss fällt Lignin als Nebenprodukt an, aber wird bisher oftmals zur Energierückgewinnung verbrannt. Die stoffliche Verwertung von Lignin ist jedoch auch interessant, da es inhärent flammhemmende und UV-schützende Eigenschaften aufweist. Zudem ist Lignin, ähnlich wie Holz, nur langsam biologisch abbaubar.
Als Polyamide bezeichnet man Polymere, bei denen die Wiederholungseinheiten durch Amid-Gruppen verbunden sind. Zwar werden die gängigsten Vertreter Polyamid 6.6 (Nylon) und Polyamid 6 aus fossilen Rohstoffen hergestellt, jedoch gibt es inzwischen auch teilweise oder vollständig biobasierte Alternativen. Polyamide sind in der Regel nicht biologisch abbaubar.
Als Polyester bezeichnet man Polymere, bei denen die Wiederholungseinheiten durch sog. "Ester"-Gruppen verbunden sind. In der Textilindustrie wird am häufigsten der Polyester PET (Polyethylentherephthalat) eingesetzt, welcher oftmals nur als "Polyester" gekennzeichnet wird. Sogenanntes "Bio-PET" ist in seiner Zusammensetzung und seinen Eigenschaften identisch zu konventionellem PET, besteht jedoch zu 30 % aus nachwachsenden Rohstoffen. Es gibt aber auch andere Biopolymere, die zur Stoffgruppe Polyester gehören.