Am 24. Juni 2025 haben wir, die AFBW e.V. an der Versuchsstation Agrarwissenschaften am Ihinger Hof zum zweiten Hanf-Info-Tag eingeladen. Die Veranstaltung war vollständig ausgebucht und bot den Teilnehmern wertvolle Einblicke in die vielfältigen Potenziale des Nutzhanfs.
Die Veranstaltung zog ein vielfältiges Publikum an, darunter Landwirte, Personen aus der Politik, Hochschulen sowie Forschungsinstituten. Auch Vertreter aus der Bau- und Automobilbranche, der textilen Verarbeitung und Weiterverarbeitung, einschließlich der technischen Bereiche sowie Hanfakteure mit langjähriger Erfahrung waren anwesend. Weiterverarbeiter des Hanfs aus anderen Branchen wie z.B. der Tierfutter-, Lebensmittel- und Kosmetikindustrie rundeten das Teilnehmerfeld ab. Diese breite Beteiligung verdeutlichte die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Hanfs und das große Interesse an seinen Potenzialen.
Die erste Session widmete sich den neuesten Forschungsergebnissen aus der Züchtungsarbeit sowie einem Praxisbericht zum Anbau und zur Ernte von Hanf. Diese Präsentationen verdeutlichten die Fortschritte und Herausforderungen in der Hanfproduktion.
In der zweiten Session lag der Fokus auf der textilen Weiterverarbeitung und Nutzung von Hanf. Moderne Verarbeitungstechnologien wurden vorgestellt und die Hanfverarbeitung in China beleuchtet. Darüber hinaus erhielten die Teilnehmer Einblicke in nachhaltige Lösungen für Naturfasern sowie den Vergleich von Naturfasern mit recycelter Cellulose für technische Anwendungen.
Die dritte und letzte Session thematisierte die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten von Hanf. Es wurden innovative Ansätze für Hanf als Baustoff der Zukunft vorgestellt und die regulatorischen Herausforderungen in Deutschland diskutiert. Die Session wurde durch die Vorstellung des Ausbildungshandbuches „Hempful“ und die Nutzung von Hanf in der Kosmetik-, Lebensmittel- und Tierfutter-Branche abgerundet.
Ergänzend zu den Fachvorträgen zum Thema Hanf in all seinen Facetten gab es zur Vorbereitung der Hof-Tour zwei weitere Vorträge. Der erste Vortrag behandelte die Nutzpflanze „Miscanthus“, während der zweite Vortrag das zukunftsweisende Thema „Agroforst“ in der Landwirtschaft beleuchtete. Anschließend wurden die Teilnehmer auf die Felder gefahren, wo Dr. Iris Lewandowski und Dr. Bastian Winkler vor Ort detaillierte Erklärungen zu ihren Themengebieten gaben. Die Tour wurde von Markus Pflugfelder, Betriebsleiter am Ihinger Hof, abgerundet, der einen umfassenden Einblick in die zukunftsweisende Forschungsarbeit der Universität Hohenheim vor Ort an der Versuchsstation Agrarwissenschaften gab.
Ein herzlicher Dank gilt allen Referenten und Hanfakteuren für ihren wertvollen Beitrag, den Hanfanbau in Deutschland weiter voranzubringen und die vielfältigen, teilweise noch unterschätzten Potenziale des Hanfs aufzuzeigen.